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Ausgabe vom: 21.07.2009
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Ägyptenurlaub

4.Tag: Assuan
Nachdem wir die erste Nacht auf dem Schiff ohne Seekrankheit überstanden haben, fuhren wir mit dem Bus zu dem Granitsteinbruch von Assuan. In diesem Steinbruch kann man glücklicherweise einen Fehlschlag der alten Ägypter begutachten. Der Fehlschlag ist nämlich der unvollendete Obelisk. An Hand dieses Obelisken fand man heraus, wie damals diese "Wolkenkratzer" hergestellt wurden. Der Obelisk konnte nicht fertiggestellt werden, weil sich ein Riß durch einen Großteil des Bauwerks zog und man diesen Fehler erst bemerkte, als es schon zum größten Teil aus dem Fels gehauen war. Der Obelisk hätte eine Höhe von 41,74 m und ein Gewicht von 1.168 t gehabt. Mit diesem Abmessungen wäre er der größte Obelisk geworden.
Weiter ging es mit dem Bus in Richtung Philae Tempel. Auf dem Weg dorthin überquerten wir den alten Assuan Staudamm (Baubeginn war 1889). Angehalten haben wir nicht, es wäre ohnehin nicht besonders viel zu sehen gewesen. Nach kurzer Fahrt kommen wir in der Nähe der Tempelanlagen an. Auf dem Busparkplatz tummelten sich mindestens 40 - 50 Busse. Die Einheimischen sind sehr gut auf diese Flut von Touristen eingestellt und waren auch sofort mit Ketten, Papyrusbildern und sonstigen "interessanten" Dingen zur Stelle. Wenn man einem solchen Überangebot an "nützlichen" Dingen ausgesetzt ist, gibt es nur noch eine Devise: Augen zu und durch.
Da der Tempel auf einer kleinen Insel liegt, muß man den restlichen Weg mit dem Motorboot zurücklegen. Nach einer ungefähr 10 minütigen Fahrt ist man am Ziel angekommen. Wenn man die Anlage betritt, kommt man in den Isis - Hator Vorhof, welcher zu Ehren der Geburt ihres Sohnes Horus geweiht wurde. Interessant ist auch, daß im ersten Pylon ein massiver Granitblock steckt, der mit Schriftzeichen versehen wurde. Durch das Pylon kommt man in das Innere des Tempels zum Allerheiligsten. Das Allerheiligste ist immer der älteste Teil einer solchen Anlage.
Die Tempelanlage stand nach dem Bau des alten Staudamms fast ganz unter Wasser. Als der Staudamm später erhöht werden sollte, wäre der Tempel komplett im Wasser versunken. So entschloß man sich, den Tempel an einen höheren Ort zu versetzen, wo er absolut trocken bleibt. Dazu legte man das gesamte Gebiet um die Anlage herum trocken, numerierte jeden Stein und baute die Anlage wieder an anderer Stelle auf. Dieses Vorhaben dauerte von 1972 - 1980.
Zu guter Letzt fuhren wir dann noch zum Assuan Staudamm (Sadd al Ali). Dieser Damm wurde 1960 nach elf jähriger Bauzeit fertiggestellt. 451 Menschen verloren beim Bau ihr Leben und ca. 60.000 Sudanesen und Nubier wurden zwangsweise aus ihrer Heimat vertrieben.
Der Nasser-See wirkt fast wie ein Meer. Mit seiner Länge von 510 km und seiner Breite zwischen 5 und 35 km, ist der See der größte künstlich erschaffene See unseres Planeten. Trotz der großen Aufwendungen, die man beim Bau betrieben hat (ca. 2000 russische Ingenieure wurden vor Ort eingesetzt), scheint dieser Damm eine Fehlkonstruktion zu sein. Durch 300m lange Röhren wird das durchströmende Wasser an Turbinen zur Stromgewinnung vorbeigeführt. Wenn aber alle Turbinen gleichzeitig laufen würden, wäre die Vibration so groß, daß der Damm auf die Dauer einbrechen würde. Aus diesem Grund laufen nur die Hälfte der Turbinen. Ansonsten gibt es nichts Besonderes zu sehen und so machten wir uns nach ein paar Fotos wieder auf den Heimweg zum Schiff.
Nach dem Mittagessen fuhren wir mit einer Felukke zur Kitchener Insel. Die Insel erhielt ihren Namen durch den Feldmarschall Lord Kitchener, welcher den religiösen Mahdi-Aufstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts niederschlug. Die Insel ist zu einem wunderschönen botanischen Garten mit vielen exotischen Pflanzen umgewandelt worden. Auf dem Rückweg zum Schiff konnten wir noch den Chnum Tempel auf der Insel Elephantine sehen.
Den Tag ließen wir mit einem Bummel über den Markt / Basar von Assuan ausklingen und haben uns bei dieser Gelegenheit noch etwas im Handeln geübt. Der Sonnenuntergang am Nilufer ist auch wunderbar anzusehen.

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