Vierter Tag:
Radtour von Glenbeigh nach Cahersiveen (Ring of Kerry)

Am Morgen unseres vierten Tages konnten wir am Geräuschpegel auf dem Campingplatz erkennen, daß etwas anders war als sonst. Und tatsächlich: es hatte aufgehört zu regnen und um uns herum war große Aufbruchstimmung. Der Platz selbst sah schon aus wie eine Sumpfwiese mit mehreren tiefen Reifenspuren von Camp-Mobilen, die fast steckengeblieben waren. Wir ließen uns von der allgemeinen Betriebsamkeit anstecken und packten unsere Sachen auf die Räder. Unser Ziel für den Tag war Cahersiveen.

Vom schönen Wetter inspiriert, beschlossen wir, nicht auf dem direkten Weg auf den Ring of Kerry zu fahren, sondern einen Abstecher zum Strand zu machen. Der White Strand in Ross-Behy (bei Glenbeigh) ist bei den Iren ein beliebter Badestrand - allerdings nicht bei 15 Grad Lufttemperatur. So waren wir doch recht alleine und konnten die Stille genießen. Nach dieser kurzen Pause machten wir uns daran, zum Ring of Kerry zurückzufahren. Die Strecke führte über einen kleinen, aber steilen Berg, an einigen Gehöften vorbei und schließlich wieder auf die Hauptstraße zurück.

Der Abschnitt des Ring of Kerry zwischen Glenbeigh und Cahersiveen führt nur wenig am Meer entlang. Dafür ist die Straße jedoch von wilden Fuchsienhecken gesäumt und windet sich um einige Berge herum. Unterwegs gibt es kaum Dörfer und abgesehen von den anderen Touristen ist es hier recht einsam. Cahersiveen ist ein etwas größerer Ort mit einem hübschen Ortskern. Der Valencia River mündet hier ins Meer, und wir entschieden uns für einen Campingplatz direkt am Ufer (Mannix Point).

Nach der Erkundung der Umgebung wurde uns vom Besitzer des Campingplatzes ein kleines Restaurant in der Nähe empfohlen, in dem es immer frischen und sehr guten Fisch gibt. Wir folgten der Empfehlung und genossen ein wunderbares Abendessen am Reenard Point mit Blick auf die Insel Valencia Island, die mit einer Personenfähre zu erreichen ist. Die Insel soll zwar sehr schön sein, wir haben uns aber gegen eine Besichtigung entschieden, weil uns der Zeitaufwand zu groß erschien und die letzte Fähre abends schon recht früh zurückkehrt.
Stattdessen suchten wir uns anschließend ans Abendessen in Cahersiveen noch einen gemütlichen Pub, schossen ein paar Fotos von Burgruinen, Kirchen und ähnlichen Sehenswürdigkeiten und genossen die Abendstimmung am Zelt direkt am Wasser.